Das Fach Darstellen und Gestalten

Was für ein Fach ist „Darstellen und Gestalten“ (DuG)?

  • DuG ist ein Fach aus dem Wahlpflichtbereich (WPI). Es beginnt im 7. Jahrgang. (WPI umfasst neben DuG außerdem die Fächer Arbeitslehre, Französisch und Naturwissenschaften.)
  • DuG ist ein Hauptfach. Es ist versetzungsrelevant und wichtig für die Schulabschlüsse!
  • DuG ist seit 1999 an der ACG wählbar. Wir sind jetzt schon in unserem 20. DuG-Jahr.

Welche pädagogische Rolle spielt das Fach an unserer Schule?

  • DuG ist ein wichtiger pädagogischer Baustein für die ästhetisch-künstlerische Erziehung an der ACG neben den Fächern Musik, Kunst und Literatur (Sek. II).
  • DuG fördert die allgemeinen kreativen Fähigkeiten und insbesondere deren selbstständige Ausgestaltung und Präsentationen – kursintern und im öffentlichen schulischen Rahmen.
  • DuG vermittelt fächerübergreifende Fähigkeiten, Kenntnisse und Kompetenzen.
  • DuG trägt in besonderem Maße zur Persönlichkeitsentwicklung bei.

Welche Inhalte sind zentral für das Fach DuG?

An DuG beteiligt sind theaterpädagogisch wichtige Bereiche wie szenisches Spiel, musikalischer Ausdruck, Kunst, Bewegung und Tanz.  – Diese Bereiche werden nicht isoliert, sondern aufeinander abgestimmt und aufeinander aufbauend unterrichtet.

Fachliche Bereiche:

    • Darstellung und Gestaltungen mit wortsprachlichem Schwerpunkt:
      • Laute, Silben, Wörter und Texte
      • Schulung wortsprachliche Präsenz: raumfüllende, klar akzentuierte Sprache, textinterpretierende Betonung und Vortrag
      • kreatives Schreiben, Erstellen von Bühnentexten
    • Darstellung und Gestaltungen mit körpersprachlichem Schwerpunkt:
      • Mimik, Gestik, Körperhaltung,  Gang und Fortbewegung
      • Schulung von bewusstem Körpergefühl, koordinierten Bewegungsabläufen, bühnenwirksamer Körpersprache
    • Darstellung und Gestaltungen mit bildsprachlichem Schwerpunkt:
      • Gestaltung von Bühne, Bild, Kostüm, Requisiten und Objekten
      • Schulung der Fähigkeiten zur Gestaltung von Raum, Körper, Farbe, Form und Licht
    • Darstellung und Gestaltungen mit musiksprachlichem Schwerpunkt:
      • Umgang mit Klängen, Tönen und Geräuschen, die durch Stimme, Körper, Gegenstände und Musikinstrumente erzeugt werden können
      • Schulung der Wahrnehmungs-, Ausdrucks- und Gestaltungsfähigkeit im Bereich akustischer und musikalischer Phänomene
      • Einsatz, Bearbeitung, Verfremdung von Musikstücken, Melodien, Klängen und Sprache

In allen vier Bereichen werden zudem die erforderlichen Fachbegriffe und die Bühnensprache erlernt und angewendet.

Wie sind diese fachlichen Bereiche und Lerninhalte über die Schuljahre verteilt?

  • In den Jahrgängen 7 und 8 wird das sogenannte „Fundamentum“ des Faches DuG gelegt: Jeder der fachlichen Bereiche wird jeweils für ein Halbjahr unterrichtet.
  • Dabei ergibt sich aber auch schon ein bewusst ein übergreifendes Zusammenspiel zwischen diesen Bereichen.
  • Den Anfang bildet verbindlich der körpersprachliche Bereich (Mimik, Gestik, Körperausdruck) als Grundlage und Voraussetzung für den wortsprachlichen Bereich.
  • Das „Fundamentum“ wird sodann durch den bildsprachlichen und den musiksprachlichen Bereich vervollständigt.
  • In den sich anschließenden Jahrgängen 9 und 10 stehen künstlerische Projekte im Mittelpunkt des Unterrichts, die diese vier fachlichen Bereiche aufgreifen, vertiefen und integrierend verbinden.

Wie präsentiert sich das Fach DuG im Schulleben und in der Schulöffentlichkeit?

  • Die Jahrgänge 8 bis 10 präsentieren einmal jährlich ihre künstlerischen Produktionen im öffentlichen Rahmen
  • Diese Präsentation gehört verbindlich zu den schulinternen Lerninhalten des Faches DuG an der ACG
  • Zur Präsentation in der Mensa der ACG gehören:
    • eine halbtägige Hauptprobe incl. Technik, Kulisse, allen Requisiten, vollständigem Kostüm und Maske
    • eine Generalprobe, bei der die DuG-Schüler*Innen jahrgangsübergreifend füreinander spielen
    • die abendliche Hauptvorstellung für Eltern und Interessierte

Wie wird die Leistung im Fach DuG bewertet?

Schriftliche Ausarbeitungen

    • schriftliche Kursarbeiten (mit oder auch ohne praktischem Aufgabenteil)
    • kurze Vorträge, Referate
    • schriftliche Tests
    • Führen einer vollständigen, jahrgangsübergreifenden DuG-Mappe, welche die fachliche und künstlerische Entwicklung über die Jahre begleitet, nachvollziehbar macht und dokumentiert
  • Mitarbeit und Engagement im Unterrichtsgespräch
    • Einbringen von Ideen zur Aufgabengestaltung
    • Formulierung sachlicher, differenzierter Kritik bei der Beurteilung eigener oder fremder gestalterischer Ergebnisse
    • Benutzung von Fachbegriffen bei Erläuterungen und Reflexionen
    • Äußerung und Verarbeitung konstruktiver Verbesserungsvorschläge
  • Mitarbeit und Engagement bei der gestalterischen und darstellenden Arbeit
    • Zuverlässigkeit und Einhalten von Absprachen
    • Ausdauer und Durchhaltevermögen auch in anspruchsvollen Phasen
    • Teamfähigkeit und Selbstständigkeit
    • Toleranz und ein angemessenes, kooperatives Sozialverhalten
  • Mitarbeit und Engagement im Umgang mit Medien und Materialien
    • Einsatz von bühnentechnischen Medien (Ton, Licht, etc.)
    • Verwendung elektronischer und digitaler Medien (Foto, Film, Computer)
  • Mitarbeit und Engagement bei der jährlichen öffentlichen DuG-Präsentation

Welchen Schüler*Innen können wir die Wahl des Faches DuG empfehlen?

Schüler*Innen, die das Fach DuG wählen, müssen sich darauf einstellen, dass sie sich im Rahmen der unterrichtlichen und künstlerischen Prozesse in besonders hohem Maße mit ihren Gefühlen, ihrer Persönlichkeit und auch ihren Schwächen einbringen werden. Dabei sind sie immer sowohl der positiven, als auch immer der hinterfragenden Kritik durch ihre Mitschüler*Innen, Lehrer*Innen, Publikum ausgesetzt.

Wünschenswerte Eigenschaften :

  • künstlerische Kreativität in mehreren unterschiedlichen Bereichen
  • Freude an Präsentationen vor Publikum („normales Lampenfieber“ ist kein Problem)
  • ein hohes Maß an Selbstständigkeit, Teamfähigkeit und Kooperationsbereitschaft
  • Interesse am gesellschaftlichen Kulturleben (Theater, Konzerte, Ausstellungen, Tanz)
  • außerschulische künstlerische Aktivitäten

Für DuG ungünstige Persönlichkeitsanlagen:

  • isoliertes Interesse auf nur einem künstlerischen Gebiet
  • grundsätzliche Angst/Hemmung vor Publikum zu sprechen oder zu spielen
  • schwach ausgeprägte Eigeninitiative

Das Fach DuG kann dazu beitragen, das Selbstvertrauen, die eigene Wertschätzung und Kritikfähigkeit der eigenen Persönlichkeit zu entwickeln und zu stärken.

Zu bedenken ist aber auch, dass DuG im ungünstigen Fall vorhandene Persönlichkeitsschwierigkeiten  verschärfen könnte.

Wo finde ich weitergehende Infomationen zum Fach DuG?

Die Grundlagen und viele Details zu DuG finden Sie in der „Handreichung zum Wahlpflichtbereich  Darstellen & Gestalten an Gesamtschulen“

Als Online-Fassung verfügbar unter

www.schulentwicklung.nrw.de/lehrplaene/lehrplan/117/HandreichungDuG.pdf